10. April 2024

Kurz und bündig

Die Jahresrechnung 2023 von Langnau am Albis schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 2.12 Mio. Franken ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von 0.53 Mio. Franken. Der deutlich bessere Abschluss ist insbesondere auf die höheren Grundstückgewinnsteuern wie auch auf die höheren ordentlichen Steuern zurückzuführen. Zudem waren die Ausgaben in verschiedenen Bereichen tiefer als budgetiert. Der Gesamtaufwand hat sich auf knapp 56 Mio. Franken erhöht (+5.4% zu 2022). Der Gesamtertrag betrug 58.1 Mio. Franken (+4.0% zu 2022). Das zweckfreie Eigenkapital erhöht sich um den Ertragsüberschuss auf neu 44.74 Mio. Franken.

Erfolgsrechnung

Der Gesamtaufwand liegt 1.2% unter den Budgetzahlen, aber 5.4% über dem Vorjahr. Beim Gesamtertrag ist gegenüber dem Budget ein Plus von 1.6% zu verzeichnen (plus 4% zu Vorjahr).

Das Nettoergebnis der Bereiche Bildung, Kultur/Sport und Verkehr liegen sehr nahe bei den Budgetwerten, innerhalb der Bereiche gibt es allerdings Abweichungen gegenüber dem Budget. 

Die Kosten der Abteilung Hochbau und Planung sind aufgrund von temporären Personaleinsätzen sowie vermehrter Beratung und Unterstützung durch externe Fachexperten gestiegen. Allgemein steigt der Aufwand für die Besetzung offener Stellen in der Verwaltung aufgrund des angespannten Stellenmarktes. Die Ausgaben der allgemeinen Verwaltung sind aus diesen Gründen um 0.25 Mio. Franken höher als budgetiert.

Bei der öffentlichen Ordnung und Sicherheit liegen die Kosten der Rechtsprechung, der Feuerwehr und der Verteidigung (Zivilschutz) unter Budget. Dadurch konnten die höheren Kosten der Polizei wettgemacht werden. Gesamthaft liegt dieser Bereich 0.07 Mio. Franken tiefer als budgetiert.

Aufgrund geringerer Fallzahlen sind die Ausgaben für die Pflegefinanzierung (Pflegeheime) und das Defizit der Spitex Langnau tiefer als budgetiert. Auf der anderen Seite sind die Ausgaben für die ambulante Pflegefinanzierung (Spitex) deutlich höher als erwartet. Der Nettoaufwand des Bereiches Gesundheit liegt gesamthaft 0.14 Mio. Franken unter Budget. 

Die Ausgaben für die Soziale Sicherheit liegen 0.52 Mio. Franken unter dem Budget. Dies vor allem als Folge der deutlich tieferen Ausgaben für die Wirtschaftliche Hilfe. Dafür haben sich die Ausgaben im Asylbereich durch die Erhöhung der Asylquote von 0.9% auf 1.3% und beim Jugendschutz im Vergleich zum Jahr 2022 und zum Budget deutlich erhöht.

Im Bereich Raumordnung und Umweltschutz verschieben sich die Ausgaben für das Projekt Zentrumsplanung Bahnhof mehrheitlich in das Jahr 2024. Aus diesem Grund sind die Ausgaben um 0.19 Mio. Franken tiefer als budgetiert.

Bei den allgemeinen Gemeindesteuern konnten Mehreinnahmen von 2.64 Mio. Franken verzeichnet werden. Aufgrund der höheren allgemeinen Steuereinnahmen sinkt aber gleichzeitig der Beitrag aus dem Finanzausgleich um 2.59 Mio. Franken. Die Mehreinnahmen im Bereich Steuern kommen in erster Linie durch die höheren Einnahmen von 0.77 Mio. Franken aus der Grundstückgewinnsteuer zustande. Im Bereich Volkswirtschaft löst die erneuet erfreuliche Dividende der ZKB Mehreinnahmen von 0.23 Mio. Franken aus.

Eigenwirtschaftsbetriebe – durchwegs besser als budgetiert

Die Eigenwirtschaftsbetriebe «Wasser», «Abwasser», «Abfall» und «Wärmeverbund Schwerzi» haben besser als budgetiert gewirtschaftet und schliessen alle mit einem Ertragsüberschuss ab. Die Veränderungen durch die Einführung der neuen WAVO und SEVO-Reglemente hat sich ertragsseitig in etwa wie erwartet ausgewirkt. Die Kostenentwicklung liegt tiefer als erwartet. Es stehen in nächster Zeit hohe Ausgaben für die Infrastrukturerhaltung an, welche zu höheren Abschreibungen führen. Somit werden die kommenden Jahre zeigen, ob die Gebühreneinnahmen für eine ausgeglichene Rechnung ausreichen.

Hohe Investitionen, tiefe Umsetzungsquote

Die Nettoinvestitionen ins Verwaltungsvermögen betragen 4.51 Mio. Franken; es wurde nur rund 57.5% der Bruttoinvestitionen realisiert. Im Wesentlichen ist dies auf Verschiebungen und Verzögerungen bei den Bau- und Infrastrukturprojekten zurückzuführen.

Die Schwerpunkte der Investitionen im Verwaltungsvermögen 2023 bilden folgende Vorhaben (über Fr. 500'000):

Investition Verwaltungsvermögen

Rechnung 2023

Spielhalle/Turnhalle Wolfgraben II - Sanierung

853'114

Unterdorf - Neubau Dreifach-Turnhalle mit Tagesstrukturen und
Pavillonsanierung (Projektierung)

627’652

Reservoir Kopfholz - Sanierung

640’215

Zweite Etappe Sanierung Neue Dorfstrasse (Breitwies- bis
Höflistrasse)

645’758

Solide Eigenkapitalbasis, erfreuliches Finanzierungsergebnis

Mit dem Ertragsüberschuss von 2.12 Mio. Franken erhöht sich das zweckfreie Eigenkapital auf 44.74 Mio. Franken. Das Nettovermögen pro Einwohnerin und Einwohner steigt auf Fr. 1'941 (Vorjahr Fr. 1'839).

Mit der Selbstfinanzierung in der Höhe von 5.45 Mio. Franken resultiert ein Selbstfinanzierungsgrad von 121%. Der Bestand der langfristigen Schulden beläuft sich per Ende Rechnungsjahr auf 16.8 Mio. Franken.

Solider Finanzhaushalt – Basis für zukunftsweisende Investitionen

In den Jahren 2024 bis 2027 hat die Gemeinde mit ca. 66.4 Mio. Franken ein rekordverdächtiges Investitionsvolumen zu bewältigen. Wichtige Schul-, Wasser-, Abwasser- und Strasseninfrastrukturen müssen instandgehalten und/oder erweitert werden, um den heutigen Anforderungen und der steigenden Bevölkerungszahl gewachsen zu sein. Mit dem erneut über dem Budget liegenden Ertragsüberschuss kann ein weiterer Beitrag an die Finanzierung der bevorstehenden Investitionsvorhaben geleistet und die zusätzliche Verschuldung der Gemeinde etwas hinausgezögert werden. Die gewählte Strategie, den Steuerfuss nicht zu senken, um die Eigenkapitalbasis wieder zu verstärken, hat sich bewährt.

Trotz der Zunahme der Einnahmen gilt es die Kostensteigerungen im Auge zu behalten. Die Kostenentwicklungen im Personalbereich allgemein, insbesondere aber in den Bereichen Gesundheit (Pflegefinanzierung Spitex), Bildung einschliesslich Sonderschulung, der Tagesbetreuung von Kindern, Sozialhilfe und Asylwesen (Erhöhung der Aufnahmequote von 1.3% auf 1.6% per Juni 2024) bleiben aber weiterhin schwierig voraussehbar und eine Herausforderung. Ebenfalls werden die Zinskosten für die Darlehen zur Finanzierung der Investitionen den aktuell sehr tiefen Zinsaufwand deutlich erhöhen. 

Mit dem Ertragsüberschuss werden die finanzpolitischen Zielsetzungen bezüglich des mittelfristigen Ausgleichs, der Begrenzung von Vermögen und Verschuldung und dem Steuerfuss in der Planperiode eingehalten und die Zielwerte verbessert.

Nach dem Entscheid des Verwaltungsgerichts vom 28. März 2022 kann die Gemeinde, die von ihr zu Unrecht bezahlten Versorgertaxen beim Kanton bis spätestens Ende März 2024 zurückfordern. Es wurde ein Rückforderungsanspruch der Gemeinde Langnau am Albis von 3.8 Mio. Franken geltend gemacht. 

Der Langnauer Finanzhaushalt präsentiert sich weiterhin solid. Das erfreuliche Ergebnis 2023 erlaubt es, die kommende Investitionsphase gestärkt in Angriff zu nehmen.

Ansprechperson Vorstand Finanzen und Steuern Beat Husi, Telefon 044 713 36 86

Zugehöriges

Veranstaltung zum Thema
Gemeindeversammlung