22. April 2025

Die Jahresrechnung 2024 von Langnau am Albis schliesst mit einem Ertragsüberschuss von knapp Fr. 12 Mio. ab. Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von Fr. 0.53 Mio. Für das deutlich bessere Ergebnis sind zum grossen Teil zwei Einmaleffekte verantwortlich. Die Rückerstattung der Versorgertaxen von Fr. 3.8 Mio. ist, aufgrund des Verzichts auf eine Vereinbarung seitens des Kantons Zürich, früher als erwartet erfolgt. Die einmal pro Legislatur durchzuführende Neubewertung der Liegenschaften des Finanzvermögens führte zu einer Aufwertung mit einem Buchgewinn von Fr. 3.9 Mio.

Ohne diese zwei Effekte liegt der Ertragsüberschuss bei Fr. 4.25 Mio. Insbesondere die höheren Einnahmen bei den Grundstückgewinnsteuern (+ Fr. 1.9 Mio.) und höhere Steuereinnahmen (+ Fr. 1.1 Mio.) haben das Ergebnis positiv beeinflusst. Daneben waren die Ausgaben vor allem im Bereich Wirtschaftliche Hilfe und Asyl deutlich tiefer als budgetiert.

Trotz dem guten Ergebnis darf nicht übersehen werden, dass sich der Gesamtaufwand im Vergleich zum Vorjahr auf Fr. 57.1 Mio. weiter erhöht hat (+ 2%). Die Kosten für die allgemeinen Verwaltung (+ Fr. 0.15 Mio.), Bildung (+ Fr. 0.17 Mio.) und Gesundheit (+ Fr. 0.23 Mio.) liegen deutlich über Budget.

Die Investitionsausgaben im Verwaltungsvermögen liegen mit Fr. 7.1 Mio. um Fr. 5.3 Mio. tiefer als budgetiert. Die Nettoinvestitionen betragen Fr. 6.1 Mio. und sind um Fr. 1.6 Mio. höher als im Vorjahr. Die Umsetzungsquote ist weiterhin tief und entspricht 50% der geplanten Nettoinvestitionen. Einerseits mussten geplante Projekte aus verschiedenen Gründen ganz verschoben werden (z.B. Ozonierung Hallenbad, Sanierung Fussballplatz, Schwellensanierung Felli- und Moosbach) oder sie wurden ganz gestrichen (Notunterkunft, IT-Projekte Schule). Meist sind es aber Verzögerungen, welche den Abschluss von Projekten ins Folgejahr verschieben (z.B. Neue Dorfstrasse Teil 3, Sihlwaldstrasse, Sanierung Reservoire).

Die Nettoinvestitionen im Finanzvermögen liegen bei Fr. 3.8 Mio. und somit ca. 26% höher als budgetiert. Statt einer Liegenschaft an der Sihltalstrasse wurde die Liegenschaft am Gontenbachweg 2 gekauft. Der Anbau bei der Neuen Dorfstrasse 12 ist abgesehen von den Umgebungsarbeiten fertiggestellt.

Langnau am Albis profitiert gegenwärtig zudem, wie viele andere Gemeinden im Kanton Zürich, von überdurchschnittlich hohen Einnahmen aus der Grundstückgewinnsteuer (2024: Fr 6.9 Mio. / 2023 Fr. 5.3 Mio.). Das langjährige Mittel liegt zwischen Fr. 2-3 Mio. pro Jahr.

Im Hinblick auf den kommenden Neubau der Schul- und Sportanlage Unterdorf und weiterer Investitionen in die Schul-, Wasser-, Abwasser- und Strasseninfrastrukturen von über Fr. 90 Mio. bis 2028 ist dieses erneut gute Jahresergebnis sehr willkommen. Die Eigenkapitalbasis wird weiter gestärkt und die zusätzliche Verschuldung der Gemeinde etwas hinausgezögert. Die Finanzierung der Investitionen wird grösstenteils mit Fremdkapital erfolgen müssen, da die Selbstfinanzierung der Gemeinde nicht ausreichen wird. Dies bedeutet Mehrausgaben für Fremdkapitalzinsen. Nach der Fertigstellung der Investitionen werden die Abschreibungen die zukünftigen Jahresrechnungen zusätzlich belasten.

Das Rechnungsergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gemeinde in den nächsten Jahren grosse finanzielle Herausforderungen zu bewältigen hat. Es gilt daher nicht nur die notwendigen Priorisierungen in der Investitionsplanung vorzunehmen, sondern auch das ständige Ausgabenwachstum in den übrigen Bereichen soweit möglich zu begrenzen.

Ansprechperson Vorstand Finanzen und Steuern Beat Husi, Telefon 044 713 36 86

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